Rückbau des Kernkraftwerks Stade (KKS).
Am 14.11.2003 wurde das Kernkraftwerk Stade (KKS) aus wirtschaftlichen Gründen von den Betreibern EON und Vattenfall stillgelegt. Seit diesem Zeitpunkt wird das KK zurückgebaut.
Der Rückbau gliedert sich in fünf Phasen:
Phase 1: Abbau von für den Restbetrieb der Anlage nicht mehr benötigten Anlagenteilen, Vorbereitung weiterer Rückbauschritte, Schaffung nötiger Infrastruktur.
Phase 2: Abbau der Großkomponenten im Reaktor-Sicherheitsbehälter, insbesondere die vier Dampferzeuger.
Phase 3: Abbau des Reaktordruckbehälters (mit Deckel), der Kerneinbauten, des Biologischen Schilds sowie anderer Systeme und Komponenten.
Phase 4: Abbau der restlichen kontaminierten Anlagenteile, Nachweis der Kontaminationsfreiheit, Entlassung der verbleibenden Strukturen aus der atomrechtlichen Überwachung.
Phase 5: Konventioneller Abbruch der Gebäude.
Mit Stand März 2017 wird davon ausgegangen, dass der Rückbau bis zum Jahr 2023 dauern wird. Die Rückbaukosten wurden zu diesem Zeitpunkt auf eine Milliarde Euro beziffert.* (*Stade: AKW-Rückbau dauert länger als geplant. In: Norddeutscher Rundfunk, 19. März 2017)
Siempelkamp NIS hat ANT beauftragt, Systeme zur Zerlegung des Reaktordruckbehälters zu fertigen, welche in Phase 3 zum Einsatz kamen.
Die ANT hat hierfür einen Zerlegetisch entwickelt und gebaut. Dieser Zerlegetisch diente zur Aufnahme und zum Drehen des Reaktordruckbehälters während der Zerlegung.
Weiterhin wurde für die Zerlegung ein Zerlegesystem mit Manipulatormast und Hilfsaufzug nach NIS-Konzept entwickelt und umgesetzt. Die verwendeten Roboter haben mittels autogenem Brennschneiden (Propan und Sauerstoff) und Trennschleifen den Reaktordruckbehälter zerlegt.
Beauftragt und ausgeführt wurde dieses Projekt im Jahr 2009.